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GESCHICHTE DES
DEUTSCHHOFS

DH/ GESCHICHTE DES DEUTSCHHOFS

Im Deutschhof haben die Sammlungsbestände der Städtischen Museen ein Zuhause mit Geschichte gefunden: Bis heute ein abgeschlossenes Quartier im Herzen der Stadt, geht der Baukomplex auf die 1225 gegründete Heilbronner Kommende des Deutschen Ordens zurück. Der Ordensbesitz mit dem Deutschhof und dem Deutschordensmünster St. Peter und Paul war ein eigenes Herrschaftsgebiet innerhalb der Stadtmauern.

Von 1712 bis 1718 erfolgte der großzügige Ausbau des Quartiers. Eine barocke Flügelanlage mit weiträumigem Innenhof entstand nach den Plänen des Baumeisters Wilhelm Heinrich Behringer. Im Zuge der Napoleonischen Kriege wurde Heilbronn, als Reichsstadt zuvor nur dem Kaiser unterstellt, 1803 dem Kurfürstentum Württemberg zugeschlagen. Mit der Säkularisation ging zwei Jahre später auch der Deutschhof, die bis dahin unangetastete katholische Enklave, in Württemberger Herrschaft über. Von 1805 bis 1850 wurde die Anlage als Kaserne genutzt, anschließend als Sitz von Land- und Schwurgericht. Bis 1877 befand sich hier auch die Synagoge der jüdischen Gemeinde Heilbronns.

Bei einem Luftangriff im Dezember 1944 wurde das Deutschhofareal bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Ab den 1950er Jahren wurde die Anlage in ihrer äußeren Form als historisches Zeugnis wiederhergestellt. Das Stadtarchiv zog 1976 in den Deutschhof ein, 1991 folgten die Dauerausstellungen der Städtischen Museen Heilbronn. Zusammen mit der Volkshochschule bilden sie das Kulturzentrum Deutschhof.

 

Deutschhoffassade um 1823, Lithografie der Gebrüder Wolff, Heilbronn.

Deutschhofstraße mit ehemaligem Deutschordenshaus (jetzt Landgericht). Aufnahme vermutlich um 1905.

Großer Deutschhof mit Durchgang zum kleinen Deutschhof und Staffelgiebelhaus. Aufnahme entstanden zwischen 1920 und 1944.

Deutschordenshaus – kleiner Deutschhof mit Freitreppe, Staffelgiebelhaus und Komturwappen-Erker. Ansichtskarte der Gebrüder Metz, Tübingen. Aufnahme zwischen 1933 und 1935.

Stadtansicht des zerstörten Heilbronn mit den Ruinen des Deutschhofs und der Kilianskirche im Vordergrund und dem Wartberg im Hintergrund. Aufnahme nach 1945.